"Nightowls: Boten der Dämmerung" von Kathrin Tordasi

Titel: Nightowls

Untertitel: Boten der Dämmerung

Autorin: Kathrin Tordasi

Verlag: FISCHER Tor (13. März 2024)

Seitenzahl: 464

Genre: Urban Fantasy

Lesegrund:

"Nightowls: Boten der Dämmerung" ist das neuste Werk von Kathrin Tordasi - dieses Mal für etwas ältere Leser:innen. Und was soll ich sagen? Eigentlich alles, was die Autorin schreibt, wird von mir gelesen. Zudem klingt die Inhaltsangabe einfach sehr vielversprechend.

Kurzbeschreibung:

Unter dem Deckmantel der Nacht bricht eine schleichende Welle der Zerstörung über London herein. Vögel fallen vom Himmel, Straßen zerbröckeln in bodenlose Abgründe und Menschen lösen sich in Sternenstaub auf.
Nyx und James sind Nachtboten, die nicht nur die Anzeichen der drohenden Apokalypse zuerst erkennen, sondern auch entschlossen sind, sie aufzuhalten. Im Labyrinth der Stadt suchen sie nach einem Menschen, der die Saat des Chaos streut – doch sie sind nicht die einzigen. Konkurrenz machen ihnen die Agenten des Ordens des Ersten Tages, die ganz eigene Pläne zu verfolgen scheinen. Von allen Seiten bedrängt beginnen Nyx und James zu ahnen, dass die größte Gefahr von ihnen selbst ausgeht.

(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)

meine Meinung:

Einstieg ins Buch:
Die Wolken trieben wie Zugvögel über das Meer. Birdie schaute aus dem offenen Autofenster und bewunderte die Farbschichten, die so typisch für die Küste von Dorset waren: hellgrüne Weiden, gelber Stechginster, ein Streifen blauer Himmel und darüber die Wolken.

Von Kathrin Tordasi habe ich schon mehrere Kinderbücher gelesen. Auch "Nightowls: Boten der Dämmerung" ist ein Urban Fantasy-Roman, der sich jedoch an eine etwas ältere Zielgruppe richtet. Dies bekommt man gleich zu Beginn zu spüren, denn man trifft auf ein komplexes Magiesystem, viele facettenreiche Charaktere und mehrere Perspektiven.

Kathrin Tordasi hat einmal mehr grossartige Charaktere erschaffen und ihnen Leben eingehaucht. Alle haben sie Ecken und Kanten, sind facettenreich, divers und wirken sehr authentisch.
Zuerst begegnen wir Birdie, einer Seherin mit einer warmherzigen Art, die Vogelschwärme deutet und auch in stressigen Momenten gelassen bleibt. Dann lernen wir die Geschwister Nyx und James kennen, die als Nachtboten besondere Kräfte besitzen. Diese Fähigkeiten sind sowohl ein Segen als auch eine Bürde.
Die bevorstehende Apokalypse bringt Birdie, Nyx und James zusammen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Chaosträger, der das Gleichgewicht der Welt stört. Doch auch ihre Konkurrenz, die Agenten des Ordens des Ersten Tages, sind auf der Suche dieses Menschen - scheinen aber ganz eigene Pläne zu verfolgen.

Doch nicht nur die Charaktere sind unglaublich vielschichtig, sondern auch die Handlung wird mit jedem Kapitel spannender und spricht die ganze Bandbreite an Gefühlen an.

Das Worldbuilding ist ziemlich umfangreich und so bekommt man am Anfang viele Informationen über Tag- und Nachtboten, Chaos und Ordnung, sowie die Magie in dieser Welt. So liest sich die Geschichte nicht einfach locker-flockig nebenher, sondern man muss etwas Konzentration aufbringen, bevor man voll und ganz in sie eintauchen kann.

So braucht es etwas Zeit, bis man sich in Tordasis London orientiert hat, bekommt dann aber eine Geschichte geboten, die sich gewaschen hat - vor allem wenn man bedenkt, dass "Nightowls" ein Einzelband ist.
Ihre Version von London ist lebendig und stimmungsvoll, mit vielen versteckten Ecken und mysteriösen Kreaturen. Die magischen Elemente sind geschickt in die Geschichte integriert und sorgen für viele überraschende Wendungen.

Fazit:

komplex, atmosphärisch, spannend
Kathrin Tordasi bietet uns mit "Nightowls: Boden der Dämmerung" Urban Fantasy vom Feinsten. Zu Beginn braucht es zwar etwas, bis man in das vielschichtige Magiesystem eingetaucht ist, bekommt dann aber grossartige, facettenreiche Charaktere und eine fesselnde Story geboten. Abgerundet wird das Ganze mit Tordasis atmosphärischem, ausdrucksstarkem Schreibstil, so dass ich euch "Nightowls" nur ans Herz legen kann.

die Autorin:

Kathrin Tordasi hat in Wales studiert. Sie hat sich vom Fleck weg in Land und Leute verliebt und wollte unbedingt eine Geschichte schreiben, die in dieser Gegend voller Legenden spielt. Mit dem erdigen Geruch von Moos und dem Duft von Scones und starkem Tee mit Milch in der Nase schrieb sie ihr Romandebüt »Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende«. Wenn sie nicht gerade auf Entdeckungstour durch Großbritannien streift, lebt Kathrin Tordasi in Berlin.

(Textquelle: Fischer Verlage)

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