Donnerstag, 11. Januar 2024

"POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?" von Veronica Roth






Titel: Poster Girl
Untertitel: Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?
Reihe: nein
Autorin: Veronica Roth
Übersetzerin: Petra Koob-Pawis
Verlag: Penhaligon Verlag (18. Oktober 2023)
Genre: Dystopie
Seiten: 416


Lesegrund:

Ich habe bisher all ihre Werke gelesen.
Begonnen hat alles im Januar 2012 mit "Die Bestimmung", ein erstaunlicher Debutroman, ein absoluter Pageturner und ein Muss für jeden Dystopie-Fan.
Mit einer tollen Grundidee, facettenreichen Protagonisten, Spannung und Action pur, Überraschungsmomenten, einer Liebesgeschichte und einem direkten, rasanten Schreibstil hatte sie mich damals mit ihrer Erfolgs-Reihe in den Lesehimmel katapultiert.
An ihrer "Rat der Neun" Dilogie schieden sich dann die Geister, doch mich begeisterte der gelungene Mix aus Science Fiction und Fantasy.

Ich muss zugeben, dass «POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?» beinahe an mir vorbeigezogen wäre. Als ich das Cover entdeckte, stand natürlich sofort fest, dass ich auch das neuste Werk von Veronica Roth lesen musste.


Kurzbeschreibung:

Noch vor zehn Jahren strahlte Sonya Kantors Gesicht auf Propagandaplakaten in der ganzen Megalopolis. Sie war die Vorzeigefigur der Delegation – des Regimes, das die Menschen auf Schritt und Tritt überwachte. Doch eine Revolution brachte die Delegation zu Fall, und seitdem fristet Sonya – gemeinsam mit jenen, die dem Regime treu ergeben waren – ein trostloses Dasein in Gefangenschaft. Bis ein einstiger Feind sie aufsucht und ihr ein Angebot macht, das auszuschlagen fast unmöglich ist. Was er ihr nämlich bietet, ist ein Freifahrtschein zurück in die Welt. Doch dafür muss Sonya ein Kind finden – und ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie ergründen ...

(Bild- und Textquelle: Penhaligon Verlag)




Meine Meinung:

 

Einstieg ins Buch:
Wenn sie an die Zeit davor denkt, denkt sie an das Fotoshooting.



Es ist nun bereits ein Jahrzehnt her, seit Sonya Kantor als das prominente Gesicht der Delegation galt, ein Symbol für vorbildliche Staatsbürgerschaft. Überall prangte ihr Bild auf Plakaten, doch dann kam es zu einer Revolution, die die Delegation stürzte. Die Anhänger der Regierung wurden entweder im Kampf getötet oder in einen speziell abgeschirmten Bereich namens Apertur verbannt, wo sie für immer verschwanden. 

Plötzlich taucht Alexander in Sonyas Leben auf, der Bruder ihres damals getöteten Verlobten, der seine eigene Familie verriet. Er fleht Sonya an, ihm zu helfen, ein Kind namens Grace zu finden, das von der Delegation entführt wurde und es zurück zu seiner Familie zu bringen. Wenn ihr das gelingt, würde ihr Freiheit gewährt.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich etwas Mühe hatte, in die Geschichte reinzufinden. Veronica Roth wirft einen nämlich unmittelbar in die Handlung. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, was passiert ist, und auch der Begriff "Apertur" bleibt zunächst im Dunkeln.

Dazu kommt, dass der Schreibstil beinahe kühlwirkt. Kein Wort wird verschwendet, was die Geschichte umso intensiver macht und die Gefühle der Protagonistin sowie die gesamte Atmosphäre authentisch widerspiegelt.
Die Atmosphäre selbst ist beinahe hoffnungslos, da die Menschen in der Apertur im Grunde nichts mehr zu verlieren haben. Es gibt keine Annehmlichkeiten für sie, denn sie wurden weggesperrt und sich selbst überlassen.

Sonya wirkt sehr distanziert. Sie ist weder besonders sympathisch noch unsympathisch, sondern gleicht eher einer Maschine. Wenn man die Apertur aber kennenlernt, überrascht das auch nicht.
Auch nach zehn Jahren, nach dem Sturz der Delegation, ist Sonya nach wie vor fest mit deren Werten verbunden. Durch ihre Eltern wurde sie von Kindesbeinen an regelrecht darauf trainiert, stets im Sinne der Delegation zu handeln. Die Konfrontation mit dem Leben ausserhalb der Apertur zwingt Sonya jedoch zu einer gründlichen Überprüfung ihrer Überzeugungen. Es war sehr spannend, ihre Gedankengänge dabei mitzuverfolgen. Ihre daraus resultierende Entwicklung erschien mir sehr authentisch.

So gelang es der Autorin, mich doch noch in ihre Geschichte zu ziehen, da die gesamte Welt mit ihren technischen Möglichkeiten und Überwachungen äusserst faszinierend gestaltet ist. Je länger ich in "Poster Girl" las, desto weniger konnte ich das Buch aus den Händen legen.


Fazit:

"Poster Girl" und ich hatten leider wirklich etwas Startschwierigkeiten. Die unmittelbare Konfrontation mit einer völlig fremden Welt ohne jegliche Erklärung war anfangs wirklich herausfordernd. Eine Vielzahl von Figuren und Begriffen erschwerten das Eintauchen in die Geschichte zusätzlich. Doch nachdem ich mich eingefunden hatte, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Einmal mehr wusste mich Veronica Roth mit einer faszinierenden Welt und facettenreichen Charaktere zu fesseln.










© Favolas Lesestoff

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