Titel: Lügentochter
Autorin: Megan Cooley Peterson
Übersetzerinnen: Jessika Komina & Sandra Knuffinke
Verlag: Magellan (19. Januar 2021)
Seitenzahl: 320
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Inhalt:
Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist für Piper ein Prophet, er hat immer recht. Bis er es eines Tages nicht mehr hat: Als die Regierung eine Razzia auf ihrer Anlage durchführt, wird Piper von ihren Geschwistern, von Mutter, den Tanten und von allen Anhängern Vaters getrennt – sogar von ihrem Schwarm Caspian. Nun lebt Piper in der Außenwelt. Unter IHNEN. Bei einer wildfremden Frau, die sie angeblich beschützen soll. Doch Piper weiß es besser. Und sie wird entkommen.
(Bild- und Textquelle: LYX)
Die 17-jährige Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, was sie jedoch nicht weiss. "Lügentochter" ist ein Kapitel DAVOR und DANACH gegliedert.
DAVOR erleben wir, wie Piper gemeinsam mit ihren Geschwistern und zwei Tanten auf einem stillgelegten Vergnügungspark lebt. Ihr Vater ist für sie ein Prophet, der immer Recht hat. Vor allem schützt er sie vor den Menschen und den schlechten Einflüssen der Aussenwelt jenseits des Zauns.
DANACH befindet sich Piper in der für sie beängstigenden Aussenwelt. Die Behörden haben ihr Zuhause aufgespürt, ihre Eltern ins Gefängnis und alle Kinder in Familien gesteckt. Nun soll sie bei einer fremden Frau leben, die sie angeblich beschützt, der Piper aber misstraut. Sie möchte nur zurück zu ihrer richtigen Familie.
Die Gefühle und Gedanken von Piper werden äussert realistisch vermittelt. Die Autorin zeigt eindrücklich Pipers inneren Kampf, ihr bedingungsloses Vertrauen in ihre Eltern, ihre Widersprüche und Verzweiflung. So kann man sich in die schwierige Situation gut hineinversetzten und fühlt mit der Protagonistin mit.
Die beiden Handlungsstränge aus dem DAVOR und dem DANACH finde ich äusserst gelungen und wurden gekonnt ineinander verstrickt.
Die Thematik liegt einem schwer auf dem Magen, vor allem, wenn einem dann ein Verdacht kommt. Doch Megan Cooley Peterson weiss einen zu fesseln, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.
Auch das Setting auf diesem stillgelegten Freizeitpark finde ich sehr gelungen.
Relativ früh hegte ich einen Verdacht, der sich dann auch nach und nach erhärtete und bewahrheitete. Doch ehrlich gesagt, störte mich das in diesem Buch überhaupt nicht. Eigentlich packte mich das sogar noch mehr, weil ich unbedingt herausfinden wollte, ob ich wirklich richtig lag.
Der Schreibstil von Megan Cooley Peterson liest sich intensiv und fesselnd, so dass ich Pipers Schicksal regelrecht in mich aufsog. Wenn man dann im Nachwort liest, dass die Autorin selber Erfahrungen mit einer Sekte gemacht hat, stellt sich die Frage, ob da nicht ein Teil Autobiografie mit eingeflossen ist. Jessika Komina und Sandra Knuffinke haben hier einmal mehr klasse Übersetzungsarbeit geleistet.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Piper geschildert, was einem einen perfekten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bietet.
Fazit:
Einmal begonnen, konnte ich "Lügentochter" kaum noch aus der Hand legen. Entsetzt verfolgte ich Pipers Schicksal, die in einer Sekte aufgewachsen ist, dies jedoch gar nicht realisierte. Megan Cooley Peterson schildert uns ein Leben voller Manipulation und Hilflosigkeit, wenn man plötzlich zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden soll."Lügentochter" ist unheimlich fesselnd und auch erschreckend.
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