"Anatomy" von Dana Schwartz

Titel: Anatomy

Reihe: Anatomy, Band 1

Autorin: Dana Schwartz

Übersetzerin: Cornelia Röser

Verlag: Loewe (7. Dezember 2022)

Seitenzahl: 384
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren

Inhalt:

Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden – was für sie als Frau jedoch unmöglich ist. Bis der Dozent Dr. Beecham sich auf einen Deal einlässt: Wenn sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren. Zum Glück trifft die junge Frau auf Jack Currer – einen Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, sondern weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr. Als sie an den Toten immer mehr Besonderheiten entdecken, finden sich die beiden plötzlich in einem Netz aus Geheimnissen und Intrigen wieder …

(Bild- und Textquelle: Loewe)  

Hazel möchte unbedingt Chirurgin werden, doch 1817 ist das Männern vorbehalten. Als ein neuer Kurs startet, bedient sie sich im Kleiderschrank ihres Bruders. Schnell wird klar, dass sie ein Talent für die Thematik hat und das bringt auch Neider mit sich. Auch als sie entlarvt wird, gibt sie nicht auf, bis ihr Dozent sich auf einen Deal einlässt: Wenn Hazel die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren.

Doch dafür braucht sie Leichen, an denen sie üben kann. Ein Glück, dass sie zufällig Jack Curver kennenlernt. Er ist ein Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und diese verkauft. Doch Jack hilft Hazel nicht nur bei ihrem Studium sondern löst auch unerwartete Emotionen in ihr aus. Während sie immer mehr ungewöhnliche Eigenschaften an den Verstorbenen entdecken, geraten die beiden plötzlich in ein komplexes Geflecht aus Geheimnissen und Intrigen.

Hazel ist wirklich eine tolle und taffe Protagonistin. Auch wenn in ihrer Zeit die Rolle der Frau klar definiert ist, steht sie für ihre Träume ein und tut alles, was sie weiterbringt. Sie ist mutig, äusserst intelligent und alles andere als auf den Mund gefallen.

Von Jack erfährt man leider nicht sehr viel. Er ist arm und hält sich mit verschiedensten Jobs über Wasser. Es scheint, als ob seine Tätigkeit als Auferstehungsmann wichtiger ist als er als Charakter.

Das Setting in Edinburgh im Jahre 1817 hat mir ausgezeichnet gefallen. Man switcht zwischen Tanzveranstaltungen der Elite Englands, düsteren Friedhöfen und blutigen Seziertischen. Die Autorin hat die Handlungsorte so bildhaft geschildert, dass sich die Szenen vor meinem inneren Augen abgespielt haben. 

Zudem hat mich die Thematik angesprochen. Ich fand es ausgesprochen spannend, Hazels Geschichte mitzuverfolgen. Nebenbei hat man auch noch einiges über die Medizin in jener Zeit erfahren.

Wie schon angetönt finde ich es schade, dass die Figur Jack so blass geblieben ist.

Dazu kommt, dass ich die ganze Liebesgeschichte nicht wirklich nachvollziehen kann. Da ging mir alles ein bisschen zu schnell und meiner Meinung nach hätt es diese gar nicht gebraucht.

Der Schreibstil von Dana Schwartz liest sich angenehm flüssig und locker. Die Autorin schafft es, medizinische Begriffe und gruselige Elemente einzubauen, so dass "Anatomy" eine gelungene Mischung aus Historischem Roman, Krimi und einem Hauch Fantasy ist.

"Anatomy" kann sehr gut als Einzelband gelesen werden. Davon bin ich während der Lektüre sogar ausgegangen. Umso erfreuter habe ich etwas später dann die Fortsetzung "Immortality" entdeckt und freue mich, noch einmal ins Edinburgh im Jahre 1817 eintauchen zu können.

Fazit:

"Anatomy" ist eine gelungene Mischung aus historischem Roman, Krimi und einem Hauch Fantasy. Dana Schwartz konnte mich mit dem Setting und der düsteren Atmosphäre überzeugen, so dass ich mich trotz kleinen Abstrichen schon sehr auf die Fortsetzung freue.

Infos zur Reihe:

   

1. Anatomy
2. Immortality    (Erscheinungstermin: 13.9.2023)

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