"Shelter" von Ursula Poznanski

Titel: Shelter

Autorin: Ursula Poznanski

Verlag: Loewe (13. Oktober 2021)

Genre: Jugendthriller

Seitenzahl: 432
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren

Inhalt:

Die Idee war völlig verrückt und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.

(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)  

Wer Ursula Poznanskis Jugendthriller kennt, weiss, dass jeder mit einem aktuellen und brisantev Thema aufwartet, so auch "Shelter". Es gibt sie schon lange, aber seit Corona werden sie immer lauter und skurriler: Verschwörungstheorien.

Nach Nandos Geburtstagsparty kommt ihnen die Idee, eine Verschwörungstheorie zu erfinden und zu verbreiten noch total spannend und witzig vor. Alle sind mit vollem Eifer dabei und vor allem Liv ist begeistert, denn nun hat sie endlich ein Thema für ihre Psychologie-Bachelorarbeit.

In einer Nacht-und-Nebel-Aktion sprayen sie überall in der Stadt ihr geheimes Zeichen und posten Fotos davon auf Social Media. 

Schnell beissen die Ersten an und es ist spannend mitzuverfolgen, wie sich die hirnrissige Idee der Freunde verbreitet und weiterentwickelt. Liv ist total besessen von ihrem Experiment, doch Benny bekommt es langsam mit der Angst zu tun. Er hat das Gefühl, verfolgt zu werden. Ihre Idee scheint sich zu verselbständigen und ihnen entgleitet die Kontrolle...

Im Zentrum stehen die Freunde Benny, Darya, Nando, Liv und Till, die gemeinsam die Verschwörungstheorie austüfteln. Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich und reagieren sehr verschieden, als das Experiment beginnt aus dem Ruder zu laufen. Durch die doch grosse Anzahl an Protagonisten, lernen wir nicht alle sehr gut kennen, was für mich in dieser Art von Buch jedoch nicht weiter tragisch ist.

"Shelter" ist wieder ein interessanter und spannender Jugendthriller, den ich sehr gerne gelesen habe. Es ist eindrucksvoll, mitzuverfolgen, wie sich die Schnapsidee der Freunde entwickelt.

Ursula Poznanski hat eine dichte Atmosphäre geschaffen. Sie weiss Ängste zu schüren und Spannung aufzubauen. Wie die Protagonisten hat man sich auch als Leser*in gefragt, was da Zufall, Einbildung oder doch reale Gefahr ist. 

Zwischenzeitlich gab es kleinere Spannungsflauten, die mich aber nicht wirklich störten. 

Mit dem Ende konnte ich mich dann leider nicht so ganz anfreunden. Irgendwie war es mir einfach zu anders als ich es erwartet hätte, etwas zu weit hergeholt.

Der Schreibstil von Ursula Poznanski liest sich wie immer angenehm flüssig und fesselnd. Gekonnt hat die Autorin Fäden gespannt und Fallen gelegt, so dass man miträtseln konnte und nicht nur einmal ins Straucheln geriet.

Fazit:

Erneut ist Ursula Poznanski mit "Shelter" ein interessanter Pageturner gelungen. Einmal mehr brilliert sie mit aktuellen und brisanten Themen und zeigt uns auf, was aus einer kleinen Schnapsidee werden, welche Auswirkungen eine Verschwörungstheorie haben kann.

Obwohl ich mit dem Ende nicht ganz zufrieden bin, hatte ich fesselnde Lesestunden.

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