Samstag, 2. Januar 2016

[Rezigramm] "Blutwald" von Julie Heiland


Titel: Blutwald
Reihe: Band 2 / 3
Autorin: Julie Heiland
Verlag: FISCHER FJB (24. September 2015)
Genre: Jugendbuch, Urban Fantasy
ISBN: 978-3841421098
Seitenzahl: 432
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren


Inhalt:
Du wirst eine von ihnen werden. Du wirst mit ihnen an einem Tisch sitzen. Du wirst ihr Essen essen. Du wirst in ihrem Bett schlafen. Du wirst töten.
„Wir dürfen uns nicht mehr sehen“, waren seine letzten Worte. Und auch wenn Robin weiß, dass sie nur so ihrer beider Leben schützen können, scheint mit jedem Tag ihre Sehnsucht nach Emilian zu wachsen. Doch als Birkaras, der Anführer der Taurer, sie zwingt ihren Stamm zu verlassen und einen unschuldigen Menschen zu töten, muss Robin eine Entscheidung treffen – eine Entscheidung auf Leben und Tod. Wird Emilian an ihrer Seite sein?
(Bild- und Textquelle: Fischer FJB)  






Nach einem kurzen, aber eindrücklichen Prolog rennen wir wieder mit Robin durch den Wald. Immer wenn sie nicht weiter weiss, läuft sie am liebsten barfuss über Moos, durch die Bäume und möchte an nichts anders denken. Doch viel zu viel schwirrt ihr durch den Kopf: Almaras, Birkaras, Emilian.
Nach Almaras' Tod sollte sie die Rolle der Anführerin übernehmen, doch das Dorf macht es ihr nicht leicht und sie steht sich selber im Weg. Immer öfters hat sie das Gefühl, dass das Böse in ihr stärker wird, dass sie den Draht zur Natur verliert.


Die meiste Zeit begleiten wir Robin in der Gegenwart, doch immer mal wieder bekommen wir einen Einblick in Birkaras Welt. Zum einen erfahren wir mehr aus der Vergangenheit, als Robin noch ein Baby war, zum anderen, was ihn in der Gegenwart antreibt.
So werden wir von der abwechslungsreichen Geschichte schnell gefesselt und können das Buch kaum noch aus der Hand legen.


Robin ist immer noch eine starke und mutige Protagonistin, hat aber einige Ecken und Kanten, was sie für mich nur smpathischer und authentischer machte. Sie ist eigenwillig und stösst ihre Clanleute oft vor den Kopf. In diesem zweiten Band macht Julie Heiland ihr das Leben wirklich schwer und sie muss erst einiges durchmachen, bis sie wirklich gewillt ist, Verantwortung zu übernehmen und nicht nur im Selbstmitleid zu versinken.
Emilian ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Auch wenn er Robin zurückgestossen hat und beide wissen, dass sie sich voneinander fern halten müssen, merkt man, wie sehr sich die beiden lieben und brauchen.
Mit Melvin bekommt ein weiterer Taure eine tragende Rolle. Lange weiss man nicht, was man von ihm halten soll, denn manchmal ist er nett zu Robin und dann realisiert man wieder, dass er Birkaras Handlanger ist. 


Auch "Blutwald" zeichnet sich durch eine tolle Atmosphäre aus. Julie Heiland schildert den Wald und das Leben mit der Natur äusserst lebendig und schafft mit dem Lager der Tauren ein kaltes Gegenteil.
Sehr gut gefallen hat mir, dass sich alle Charaktere weiterentwickeln und die Autorin mit ihnen wie mit Marionetten spielt. Sie zieht geschickt die Fäden und entwickelt eine rasante Story.
Offene Fragen aus dem ersten Band werden zum Teil geklärt, hinter anderen steht weiterhin ein Fragezeichen, so dass man das Finale, das im Mai 2016 erscheinen wird, kaum erwarten kann.

Zu Beginn braucht man mit Robin etwas Geduld, denn sie schwimmt erst in Selbstmitleid und fällt dann noch in ein tiefes schwarzes Loch, bevor sie sich endlich aufrafft und sich auf ihre alte Stärke berufen vermag


Die Geschichte ist meistens aus der ich-Perspektive von Robin erzählt. In diesem zweiten Band ist das noch eindrücklicher, weil wir so die Zweifel der Protagonistin sehr deutlich zu spüren bekommen.
Julie Heiland schreibt oft in kurzen Sätzen, was beim Lesen eine tolle Dynamik entwickelt, so dass ich das Buch in kürzester Zeit ausgelesen hatte.




mitreissend, emotional, fantastisch
Mit "Blutwald" kann Julie Heiland an ihren überraschenden Debüthit anknüpfen und wusste mich einmal mehr zu fesseln und begeistern.
Ich freue mich schon riesig auf "Sternenwald" und ich bin gespannt, wie sich alles um die Sternenvölker und insbesondere um Robin und Emilian auflösen wird.










Dabei bin ich noch nicht einmal Anführer. Ich bin einfach nur Robin. Unbedeutend, überfordert, einsam.        (Seite 32)
Ich bin leer. So leer, als hätte ich kein Herz mehr, das mich mit jedem Schlag am Leben hält.     (Seite 36)

Alles ist gut. Auch, wenn es gelogen ist.     (Seite 224) 







      

  1. Bannwald      →  zu meinem Rezigramm
  2. Blutwald
  3. Sternenwald     →  zu meinem Rezigramm




© Favolas Lesestoff

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