Titel: Es dufte nach Sommer
Reihe: nein
Autorin: Huntley Fitzpatrick
Originaltitel: What I Thought Was True
Genre: Jugendbuch, Liebe
Verlag: cbj (29. April 2014)
ISBN: 978-3570157503
Seiten: 480
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Nachdem mich letzes Jahr Huntley Fitzpatricks Debüt "Mein Sommer nebenan" total begeistern konnte, ist "Es duft nach Sommer" für mich ein Sommer-Must-Read .....
Die 17-jährige Gwen kann es nicht fassen: Ausgerechnet der größte Fehler ihres Lebens, Cassidy Somers, lässt sich dazu herab, den Sommer über auf ihrer Heimatinsel als Gärtner zu jobben. Anders als Gwen, die befürchtet, sich wie ihre Eltern mit miesen Jobs durch Leben schlagen zu müssen, ist er einer der reichen Kids vom Festland. Doch Gwen träumt davon, dem allen zu entfliehen. Nur was würde das für ihr Leben bedeuten? Gwen verbringt einen berauschenden Sommer auf der Suche nach Antworten darauf, was ihr wirklich wichtig ist, an ihrem Zuhause, den Menschen, die sie liebt und schließlich an sich selbst. Und an Cassidy, der sie in einen verwirrenden Gefühlstaumel zwischen magnetischer Anziehungskraft und köstlicher Unsicherheit stürzt.
(Bild- und Textquelle: cbj)
Einstieg ins Buch:
Nichts kann mir die Stimmung so vermiesen wie eine Wagenladung Jungs.
"Es duftet nach Sommer" ist nicht nur dem Titel nach ein sommerliches Buch. Wir reisen auf die Seashell Island in Connecticut, eine kleine Insel, die in zwei Hälften geteilt ist. Auf der einen Seite stehen die Villen der Reichen, auf der anderen Seite wohnen die Bediensteten und die anderen 'Arbeiter'.
Das Setting hat mir sehr gut gefallen, denn es lässt sofort ein sommerlich leichtes Gefühl aufkommen und Huntley Fitzpatrick lässt die Insel auch in ihren Text einfliessen.
“Wenn er auf dem Wasser ist, verliert Dad seine scharfen Kanten, er ist wie Strandgut.” (Gwen, Seite 93)
Schon in "Mein Sommer nebenan" hat mich die Autorin mit ihren liebevoll gezeichneten Charaktere begeistert und nun mit ihrem zweiten Buch konnte sie diese Gabe definitiv bestätigen.
Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive von Gwen geschildert. Normalerweise hilft sie im Sommer immer ihrem Vater in dessen Imbiss aus, doch dieses Jahr wird sie als Gesellschafterin bei Mrs Ellington eingestellt. Gwen war mir sofort sympathisch. Sie macht sich stark für ihre Familie und Freunde und ist nicht auf den Mund gefallen. Nicht all ihre Handlungen kann ich nachvollziehen, doch das macht sie einfach noch ein Stück menschlicher, noch lebendiger.
"Oh? Ist das auch eine von diesen nützlichen Männerfähigkeiten? Gläser aufschrauben, Hummer morden, Zitronen in Scheiben schneiden. Na, da danken wir Gott doch für das Y-Chromosom, denn ohne euch würde wir hilfloses Weibervolk ganz bestimmt zu Grunde gehen." (Gwen zu Cass, Seite 167)
Gwen kann es gar nicht glauben, dass in diesem Sommer ein reicher Hügeljunge den Job des Gartenboys übernimmt - und dann noch ausgerechnet Cass ....
Schnell merkt man, dass die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben, was diese jedoch genau beinhaltet erfahren wir erst nach und nach. Vor allem realisieren wir, dass Cass ein rotes Tuch für Gwen ist, denn sie möchte ihm unbedingt aus dem Weg gehen, doch diesen Vorsatz kann sie nicht umsetzten, denn der Gartenboy taucht immer wieder bei Mrs E auf, denn da muss der Rasen gemäht, die Büsche gestutzt, .... werden.
Die spritzigen Dialoge zwischen den beiden haben mir ein ums andere Mal ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Doch mein Lieblingscharakter ist für einmal keiner der Protagonisten. Mrs Ellington stiehlt den beiden die Show, denn bei ihr erlebt Gwen eine urkomische Situation nach der anderen. Das Highlight bilden die Vorleserunden mit der Ladies Liga. Welche Art von Bücher Gwen den älteren Damen vorlesen muss, verrate ich mal nicht ...
Mein Kopf war wie in Watte gepackt, durch die sich langsam die scharfen Spitzen der Selbstverachtung bohrten. Aber Cass sollte ganz gewiss nicht derjenige sein, der mein Ego vom Boden aufklaubte. (Gwen, Seite 188)
Zwar plätschert "Es duftet nach Sommer" lange einfach so vor sich her, doch es ist mehr als nur eine seichte Liebesgeschichte. Es ist ein Buch der Selbstfindung, dem Entdecken, was man wirklich will und dass man dies auch erreichen kann.
Huntley Fitzpatricks Schreibstil kommt ohne Action und grosse Showdowns aus und trotzdem konnte sie mich auch dieses Mal an die Seiten fesseln. Das liegt ganz bestimmt an ihrem tollen Humor, den sie immer wieder in die Geschichte einfliessen lässt, jedoch auch an ihrem Schreibstil. Meine Liste mit Zitaten war sehr lang, was schon etwas heisst.
Wer die Bücher der Autorin kennt, realisiert schnell, dass ihr die Familie sehr wichtig ist. Hier ist diese zwar nicht mehr intakt, der Vater lebt getrennt von der Familie, doch der Umgang zwischen der Mutter, dem Grossvater, den beiden Kindern und auch dem Cousin ist einfach wunderschön zu lesen. Toll, wie sie für einander einstehen.
Wäre Selbstbetrug 'ne olympische Disiplin, Gold wäre mir sicher. (Gwen, Seite 200)
Mit "Es duftet nach Sommer" lässt uns Huntley Fitzpatrick in die Zeit der Jugend mit der ersten, zweiten Liebe und ihren Missverständnissen, in den Sommer auf einer Insel und in liebevoll gezeichnete Charaktere eintauchen.
Es duftet definitiv nach mehr sommerlichen Geschichten der Autorin.
Huntley Fitzpatrick wuchs in einem kleinen Küstenort in Connecticut auf, der die Vorlage für den Ort Stony Bay in Mein Sommer nebenan lieferte. Schon als Kind wollte sie Schriftstellerin werden. Nach dem Universitätsabschluss arbeitete Huntley Fitzpatrick in verschiedenen Berufen, unter anderem in einem akademischen Fachverlag und als Lektorin bei Harlequin. Heute lebt die sechsfache Mutter in Massachusetts und widmet ihre gesamte Zeit dem Schreiben.
(Textquelle: cbj)
so... und nun??? wo soll ich denn jetztz hin mit meinen ganzen riesengroßen "Will-Muss-Haben"-Gefühlen??? ich platze doch gleich! :D
AntwortenLöschenDanke für die Rezi, darauf hab ich ja schon gehibbelt... und jetzt muss ich mich abreagieren, sonst kaufe ich mir das Buch sofort!
Liebe Grüße
Claudia
Hoi Claudia
LöschenAch, kauf es doch einfach :-) Es kann meiner Meinung nach "Mein Sommer nebenan" nicht ganz das Wasser reichen, aber für mich war es wieder ein tolles Wohlfühlbuch.
lg Favola
lange dauerts auch nimmer, dann isses soweit :)
LöschenEine so schöne Rezension. Ich habe schon so einige gute Rezensionen zum Buch gelesen. vielleicht sollte es wirklich mal auf meiner Wunschliste wandern.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Vanessa
Hoi Vanessa
LöschenHast du denn "Mein Sommer nebenan" gelesen? Das war letztes Jahr das Debüt von Huntley Fitzpatrick. Das konnte mich nämlich noch mehr begeistern und hat volle fünf Leseenten abgesahnt. Aber wie oben geschrieben, hat mir auch "Es duftet nach Sommer" gut gefallen :-)
lg Favola
Nein, ich habe von der Autorin noch nichts gelesen. Vielleicht sollte ich das aber nachholen.
LöschenDenn bisher habe ich allgmein nur gutes gelesen.
Ja, mach das :-)
LöschenDann würde ich dir aber vorrangig "Mein Sommer nebenan" ans Herz legen :-)
lg Favola
Ich liiieebe das Buch!
AntwortenLöschenKann dir in allem nur zustimmen, ich hab sogar die gleichen Lieblingszitate wie du :'D
"Mein Sommer nebenan" kenne ich NOCH nicht, werde ich aber bald ändern.
Hi Svenja
LöschenHabe eben vorhin gesehen, dass du die Rezi auch heute gepostet hast .... da muss ich doch nachher gleich mal auf deinem Blog vorbei schauen.
Oh ja, das solltest du wirklich ändern, denn mir hat "Mein Sommer nebenan" noch besser gefallen als "Es duftet nach Sommer".
lg Favola
Hallo,
AntwortenLöschenwirklich eine schöne Rezi. "Mein Sommer nebenan" hat mir schon so gut gefallen, dass ich dieses Buch hier auch auf jeden Fall lesen möchte.
Liebe Grüße
Andrea
Hey Andrea
LöschenDankeschön :-)
Ja, es ist definitiv genau das Richtige, um sich auf den Sommer vorzubereiten .... vor allem bei der aktuellen Wetterlage.
lg Favola
Mir geht es sehr ähnlich: Nachdem mich "Mein Sommer nebenan" überaus begeistert hat, möchte ich nur zu gern auch das zweite Buch der Autorin lesen. Und wie ich das anhand deiner Einschätzung so sehe, wird aus dem "Möchte" wohl ein beständiges "Muss". Danke für deine Empfehlung!
AntwortenLöschenBeste Grüße,
Kora