Titel: Drowning - Tödliches Element
Autorin: Rachel WardVerlag: Carlsen (22. November 2013)
Genre: Mystery-Thriller
ISBN: 978-3551520524
Seitenzahl: 304 Seiten
empfohlenes Lesealter: 14 - 18 Jahre
Inhalt:
Er kommt zu sich. Ein Tropfen trifft sein linkes Auge. Dann schießt Regen aus dem grauen Himmel. Er dreht den Kopf zur Seite, spuckt Schlamm und Kies aus, entdeckt ein Gesicht, wenige Meter entfernt. Haare kleben wie dünne Schlangen auf der Stirn. Aus dem Mundwinkel rinnt Wasser. Bleiche Haut, dreckverschmiert, geschlossene Augen. Es ist sein eigenes Gesicht!
Als Carl aufwacht, ist Rob tot. Doch Carl kann sich an nichts erinnern. Nicht, wie sein Bruder ertrunken ist, oder warum sie an dem See waren und auch nicht, weshalb Neisha, die offensichtlich bei ihnen war, Todesangst vor ihm hat. Er weiß nur, dass er herausfinden muss, was passiert ist. Bevor vollendet wird, was an jenem Tag begann.
(Bild- und Textquelle: Carlsen)
Als Carl aufwacht, ist Rob tot. Doch Carl kann sich an nichts erinnern. Nicht, wie sein Bruder ertrunken ist, oder warum sie an dem See waren und auch nicht, weshalb Neisha, die offensichtlich bei ihnen war, Todesangst vor ihm hat. Er weiß nur, dass er herausfinden muss, was passiert ist. Bevor vollendet wird, was an jenem Tag begann.
(Bild- und Textquelle: Carlsen)
Den Prolog finde ich ganz gut gemacht. Die erzählende Person erwacht, spuckt Schlamm und Kies und kann sich an nichts mehr erinnern. Diese Ausgangslage macht neugierig und der Protagonist macht sich mit dem Leser auf die Suche nach sich selbst, auf die Wahrheitsfindung, was wirklich passiert ist.
Carl kommt nach 'Hause' - wenn er das überhaupt so nennen kann, denn weder die Frau, die seine Mutter sein soll, noch die Wohnung, 'sein' Zimmer oder irgendwelche Gegenstände wecken ein vertrautes Gefühl in ihm.
Nach und nach kommen aber Erinnerungsfetzen in ihm hoch und er beginnt, die Puzzleteile dieses verhängnisvollen Tages zusammenzufügen, an dem sein Bruder Rob gestorben ist - ertrunken - ein Unfall im See.
Doch seither verfolgt ihn der Geist seines Bruders und lässt ihm keine Ruhe ... irgend etwas muss da sonst noch vorgefallen sein ... War es doch kein Unfall? Helfen kann ihm nur eine Person: Neisha, die Freundin seines Bruders, die auch am See dabei war.
Das Buch wird aus der ich-Perspektive von Carl erzählt. Da er sich zu Beginn der Geschichte an nichts erinnert, ist auch der Leser ziemlich unwissend und muss sich alles Schritt für Schritt erarbeiten und zusammensetzen. So erfahren wir nach und nach mehr über Carls schwierige Familienverhältnisse und lernen auch Neisha etwas besser kennen. Rob schwebt bedrohlich als grosser Unbekannte über allen. Zuviel kann und will ich nicht verraten, denn die Geschichte lebt genau von diesem Puzzlespiel.
Auch mit der Umsetzung des bedrohlichen (tödlichen) Elements Wasser konnte mich Rachel Ward überzeugen.
Die Idee dieses Mystery-Thrillers ist interessant, doch irgendwie konnte mich die Geschichte einfach nicht so richtig packen. Obwohl viele Emotionen angedeutet werden, ist mir Carls Schicksal nicht unter die Haut gegangen, sondern hat nur ein wenig an der Oberfläche gekratzt.
Dazu kommt, dass mich im zweiten Teil die eine oder andere Szene etwas verwirrt und das Ende konnte mich leider auch nicht so wirklich überzeugen.
Der Schreibstil von Rachel Ward lässt sich recht leicht lesen. Gut gefallen hat mir, dass sie das tödliche Element Wasser und auch den Schutt und Schlamm immer wieder eingebaut hat.
Obwohl die Autorin die personale Erzählperspektive gewählt hat, konnte sie mich damit nicht so in Carls Welt ziehen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Mit "Drowning - Tödliches Element" hat Rachel Ward einen jugendlichen Mystery-Thriller auf die Beine gestellt, dessen Idee sehr vielversprechend tönt. Die Umsetzung konnte mich leider nicht so ganz überzeugen. Die Charaktere blieben mir zu sehr auf Distanz und einige verwirrende Szenen und das Ende liessen mich mit Fragezeichen zurück.
"Wieso spüre ich nichts? Ich muss doch ein Monster sein, wenn ich keine Trauer empfinde.“ (Seite 26)
„Woher weiss man, ob man gerade verrückt wird? Sieht man dann anders aus? Kann man es in den eigenen Augen sehen?" (Seite 59)
Ich fühle mich wie ein Stück Müll, das jemand weggeworfen hat. Wie etwas Abgelegtes, Ungewolltes. Wie ein Stück, über das man hinwegsteigt. (Seite 92)
Eigentlich klingt es ganz vielversprechend. dabke für deine Rezension, da überlege ich es mir doch noch mal es zu lesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Vanessa
Hoi Vanessa
LöschenEben, ich fand auch, dass die Inhaltsangabe ganz interessant tönt ... und mir hat "Numbers" eigentlich gut gefallen (ist aber auch schon lange her) .... und es gibt ja ganz viele begeisterte Stimmen .... Mich konnte es einfach nicht packen .... schade.
lg Favola
Halli hallo
AntwortenLöschenIch kann bei deinem Rezigramm nur zustimmend nicken ich war ehrlich gesagt sehr enttäuscht habe mir da viel mehr Spannung erwartet!
Ich habe das Buch ja gewonnen für die Leserunde und ich kann sagen es ging sehr vielen Mitlesern so wie dir.
Liebe Grüsse
Bea
Hoi Bea
LöschenOh ja, ich habe mir da auch viel mehr versprochen ... eigentlich wäre es ja eine emotionale Angelegenheit, nur schon Carls Lebensumstände, doch irgendwie hat das die Autorin nicht geschafft zu transportieren. Alles blieb so distanziert und einige Male musste ich mich fragen, was das denn nun soll, da einige Szenen doch recht verwirrend waren .... Wenn du einen guten Mysterythriller möchtest, dann lies doch "Herz aus Glas" :-) Da ist der Thriller zwar eher im Hintergrund aber Mystery, Gefühle und eine tolle Atmosphäre sorgen für ein super Lesevergnügen :-)
lg Favola
Hm, schade, dass dir die Umsetzung nicht so gefallen hat. Ich bin durch die Blogtour auf das Buch aufmerksam geworden, und wollte es UNBEDINGT noch lesen, zumal Mysterythriller eigentlich toll sind ;)
AntwortenLöschenLiebste Grüße
Tabea
Hi Tabea
LöschenJa, ich habe mich auch sehr auf das Buch gefreut, doch leider wurde ich eben enttäuscht ... Mysterythriller lese ich zwischendurch auch sehr gerne, doch dieser konnte bei mir nicht gross punkten .... "Herz aus Glas" ist wohl genau das Gegenteil von "Drowning" ....
lg Favola
Hallo Favola,
AntwortenLöschenmir hat das Buch recht sehr gefallen. Gerade, weil es durch seine psychischen Elemente ziemlich oberflächlich erscheint. Ganz schön spooky:-) Bin gespannt, was im 2. Teil passieren wird.
Liebe Grüße
MacBaylie
Huhu MacBaylie
LöschenJa, die Meinungen gehen zu dem Buch recht auseinander. Mich hat es irgendwie auf dem falschen Fuss (oder zum falschen Zeitpunkt) erwischt ....
Weisst du, wie viele Teile es werden sollen?
lg Favola
Wie schade, dass dir das Buch nur mittelmäßig gefallen hat - viele waren ja sehr begeistert. Du bist aber ebenso auch nicht die Einzige, die davon schreibt, dass man nicht so recht mitfühlt. Eine Freundin von mir hat ebenso wie ich die andere Reihe der Autorin gelesen, und mochte dieses Werk nun gar nicht.
AntwortenLöschenDanke dir jedenfalls für das schöne Rezigramm - kaufen werde ich's mir wohl nicht, aber vielleicht flattert es mir ja mal auf irgendeinem Wege ins Haus ;)
Mich hat ja bei dem Buch massiv das Ende gestört. Also eigentlich die letzten drei Kapitel. Bis dahin ist die Geschichte streckenweise spannend und auch so zum Ende hin gut geschrieben ... aber diese drei Kapitel. Ich reg mich jedes Mal drüber auf, wie man eine ansonsten solide Geschichte am Ende so ... verzeih mir den Ausdruck ... verkacken kann. Es ist mir unbegreiflich.
AntwortenLöschenIch kann deine Meinung mit der Oberflächlichkeit teils auch teilen. Also, keine Ahnung. Ich fänd es als Einteiler besser, angeblich sollen es wohl drei insgesamt werden. Deswegen vielleicht auch dieses tolle Ende auf den letzten Kapiteln ... total unnötig.
uff. Sorry, ich musste mich mal wieder auslassen, und bin froh, hier auch jemanden zu haben, der das Buch eher kritisch sieht xD
LG, Heffa
Hihi Heffa :-)
LöschenLass dich nur aus ..... Ja, das Ende war wirklich alles andere als glorreich ..... tja, für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich, falls es hier wirklich weitergehen sollte, nicht weiterlesen werde.
Aber das ist ja auch mal schön. Ich habe ja sonst genügend Reihen, die ich verfolge.
lg Favola