Donnerstag, 30. August 2012

[Rezension] "Isabellas Liebe zum Flügelhorn" von Paul Fattaruso






Titel: Isabellas Liebe zum Flügelhorn
Originaltitel: Travel in the Mouth of the World
Autor: Paul Fattaruso
Genre: erwachsene Literatur
Verlag: Sammlung Luchterhand (6. Dezember 2006)
ISBN: 978-3630620985
Seiten: 160









Bei der Aufgaben-Challenge lautete eine Aufgabe im August, das Buch zu lesen, das schon am längsten auf dem SuB liegt. Und so nahm ich endlich "Isabellas Liebe zum Flügelhorn" in die Hand, das ich vor langem einmal geschenkt bekommen habe.





Auf einer Antarktis-Expedition wird ein spektakulärer Fund gemacht: ein guterhaltener, eingefrorener Dinosaurier. Er wird aufgetaut und siehe da: er lebt nicht nur und spricht, sondern erzählt uns auch vom Ursprung und den Gefahren unserer Welt. Isabellas Liebe zum Flügelhorn: Ein lyrischer Fantasy-Thriller, anrührend, wahnwitzig, wunderschön.







Einstieg ins Buch:
Iple ging so vor sich hin, und da es ausser den gewaltigen, formlosen Wellen des Eises und des eisigen Himmels nicht viel zu sehen gab, zog er ein bisschen Bilanz, was seine Erinnerungen betraf.

Im Internet habe ich zu diesem Buch einen Satz gefunden: Selten kann man erleben, wie ein Autor auf so wenig Raum so viel erzählt und noch dazu in einer ganz eigenen Sprache.
Diesen Staz kann ich unterschreiben, doch ich meine den Satz wohl anders . . . gefunden habe ich ihn in einer Fünfsternrezension . . .

Ich finde auch, dass ich es selten erlebt habt, dass ein Autor so viel auf so wenig Raum erzählt. Mir hat der rote Faden im Buch gefehlt. Paul Fattaruso verliert sich extrem in Details und verfolgt jede Kleinigkeit. Da wird eine Nebensächlichkeit zu einem ganzen Kapitel ausgearbeitet und man erfährt von ganz vielen Personen wenig. Als ich den Text auf dem Buchrücken gelesen habe, fand ich die Idee mit dem erzählenden Dinosaurier interessant, doch bis diese eigentliche Hauptstory überhaupt beginnt, kommt es mir ewig vor.

Ich finde auch, dass Paul Fattaruso in einer ganz eigenen Sprache erzählt. Oft arbeitet er mit Wiederholungen, zum Teil über ganze Abschnitte, zum Teil sogar über ein ganzes Kapitel.

Wie Grosses vollbracht wird

Mit nichts ausser einem schnellen Pferd. Mit nichts ausser einer Heftklammer und einem Streifen Kaugummi. Mit nichts ausser einer hellen Leichte und einer Plastikflöte. Mit nichts ausser einer Taschenuhr, einem Glas Wasser und einem Streichholz. Mit nichts ausser einem Drachen und einem losen Zahn. Mit nichts ausser einem leichten Wind und einem Taschentuch. . . . .

Die Charakteren sind so wenig ausgearbeitet und recht zahlreich für so ein dünnes Büchlein, dass ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte.
Paul Fattaruso hält sich auch nicht an zeitliche Abläufe. Da kann eine Person sterben und einige Kapitel später ist sie plötzlich wieder die Hauptperson in einem Kapitel. Das hat mich zusätzlich verwirrt.

Mehrere Male habe ich mir überlegt, "Isabellas Liebe zum Flügelhorn" zur Seite zu legen, abzubrechen. Mit den wirklich kurzen Kapiteln konnte ich mich zum Weiterlesen motivieren und ich wollte doch noch wissen, wie es mit dem Dinosaurier weitergeht, denn die Idee, hat mir wirklich gefallen.
Vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt für Isabella und mich, denn ich wurde mit der Lektüre einfach nicht warm, konnte mit vielen Kapiteln nicht wirklich etwas anfangen und musste mich oft zwingen weiterzulesen. Und so muss ich das erste Mal seit es meinen Blog gibt sagen, dass dieses Buch so gar nicht mein Ding war.




Auf der Rückseite wird "Isabellas Liebe zum Flügelhorn" als "ein literarisches Wunderwerk" betitelt. Ein lyrischer Fantasy-Thriller? Für mich war das definitiv zu viel Literatur, zu viel Lyrik, zu viel Skurilles. Ok, es gab ein bisschen Fantasy, doch wo war der Thiller geblieben? Jetzt weiss ich den Grund, warum das Buch so lange auf dem SuB lag.




Paul Fattaruso ist 32 Jahre alt. Er studierte Poesie in Massachusetts und lebt jetzt in Vermillion, South Dakota. "Isabellas Liebe zum Flügelhorn" ist sein erster Roman.







2 Kommentare:

  1. Ich muss sagen alleine der deutsche Titel verwirrt mich total! Ein Flügelhorn ist ein Musikinstrument (ich arbeite in der Musikbranche) und wa sbitte hat das mit dem Originaltitel und den Zähnen auf dem Cover zu tun? Die Zähne paasen ja zum englischen Titel...trotzdem....hm....manchmal hat der normalsterbliche leser doch andere Ansichten zu einem Buch als eben Lyriker oder Buchkritiker....
    LG
    Martina

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  2. @Martina:
    Das Flügelhorn kommt schon darin vor. Eine der Wissenschaftlerinnen in der Antarktis spielt dieses Instrumend und dem Dinosaurier (=Isabella) gefällt das . . .
    Vor ein paar Jahren hätte mir das Buch vielleicht sogar (besser) gefallen, doch seit ich Mutter bin, mag ich leichte Buchkost, in die ich eintauchen und den Alltag vergessen kann.

    lG Favola

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