Freitag, 3. Juni 2016

[Rezension] "Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süsse Zukunft" von Stefanie Gerstenberger und Marta Martin

Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem



Titel: Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süsse Zukunft
Reihe: nein
Autorinnen: Stefanie Gerstenberger & Marta Martin
Verlag: Arena (15. Juli 2015)
Genre: Jugendroman, Zeitreise
ISBN: 978-3401601298
Seiten: 344
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren



Die meisten von euch wissen ja inzwischen, dass ich ein totaler Cover-Fetischist bin. Als ich "Zwei wie Zucker und Zimt" das erste Mal sah, habe ich mich sofort in das Cover verliebt. Doch auch die Inhalsangabe tönte wirklich sehr vielversprechend.





Charlotte, genannt Charles, ist einfach nur wütend! Wie kann man nur so nachgiebig sein wie ihre Mutter Marion? Da passiert es: Am Morgen nach einem Streit wacht Charles plötzlich in Marions Jugendzimmer auf. Charles ist in der Zeit zurückgesprungen und sieht sich ihrer fünfzehnjährigen Mutter gegenüber! Marion trägt grässliche Latzhosen, badet nackt und tobt sich aus in den wilden Achtzigern. Charles ist erst fassungslos – und dann fasziniert. Wird sie jemals zurück in die Zukunft gelangen? Und will sie das überhaupt?
(Textquelle: Arena Verlag)



Einstieg ins Buch:
Ich hasste es, wenn Mama so guckte.

Wer nicht mehr ganz so jung ist, wird sich beim Untertitel von "Zwei wie Zucker und Zimt" sofort an den Film "Zurück in die Zukunft" mit Michael J. Fox erinnern. 
Charlotte ist mit ihrer aktuellen Situation und vor allem mit der ihrer Mutter überhaupt nicht zufrieden. Nach einem Streit mit ihr, erwacht Charles zwar in ihrem Zimmer, doch dieses sieht vollkommen anders aus. An den Wänden hängen komische Simon & Garfunkel Plakate und Atomkraft-nein-danke-Aufkleber und im Schrank findet sie nur komische, bunte Latzhosen. Erschrocken muss sie feststellen, dass sie im Jugendzimmer ihrer Mutter gelandet ist und dann lernt sie diese kennen, als sie auch fünfzehn Jahre alt war.

Charlotte versucht nun, gleich zwei Dinge zu erledigen. Zum einen muss sie natürlich unbedingt herausfinden, wie sie wieder zurück nach 2015 kommt, doch sie möchte auch herausfinden, was geschehen ist, dass aus ihrer Mutter Marion die wird, die sie 2015 ist und ob sich da nicht etwas ändern lässt.

Wieder wurde mir klar, dass ich in einer verdammten Zeit festhing, in der ein tröstender Vanille-Milchshake Lichtjahre entfernt war.     (Seite 140)

Die etwas pummelige Charles ist nicht zufrieden mit sich selber und zu Beginn vermisst sie im Jahr 1980 vor allem den elektronischen Fortschritt wie Internet und Handy. Doch der Teenager erlebt mit ihrer jetzt gleichaltrigen Mutter einige Abenteuer und realisiert auch, welche Vorteile die Zeit von Marion hatte.

Die zwei Charaktere mochte ich sehr gerne, denn beide weisen Ecken und Kanten auf, entwickeln sich im Laufe der Geschichte aber auch weiter. Die Idee, die eigene Mutter als gleichaltrigen Teenager kennenzulernen, gefällt mir ausserordentlich gut, denn mich würde es auch interessieren, wie meine Mutter damals so war.

Ein Schwerpunkt in "Zwei wie Zucker und Zimt" ist der Vergleich der Achtzigerjahre mit heute und zwar in allen Bereichen: Sprache, Ortsentwicklung, Kleidungsstil, Freizeitgestaltung und technische Entwicklung. Durch Chalottes Ausdrucksweise ergeben sich nämlich viele witzige Situationen, aus denen sie sich retten muss, denn wie sollte sie jemandem erklären, dass sie aus der Zukunft kommt?

Ich nickte, Neid breitete sich in mir aus. Trotz ihrer Mitarbeit im Café war Marion frei. Kein Anruf, keine SMS kontrollierten sie, die Leine, an der wir (ich und alle, die ich kannte) uns durchs Leben bewegten, war noch nicht erfunden.     (Seite 159) 

"Zwei wie Zucker und Zimt" weist einen sehr dynamischen Schreibstil auf, durch den man gleich in die Geschichte hineingesogen wird. Das Autorenduo nutzt eine schöne Portion Humor und Sarkasmus, so dass es ein richtiges gute-Laune-Buch wird.
Dazu kommt, dass Stefanie Gerstenberger und Marta Martin wirklich Mutter und Tochter sind und somit wissen, wovon sie schreiben. Da ich selber die Achtziger auch erlebt habe (1980 war ich jedoch erst 4 Jahre alt), konnte ich zusammen mit Charlotte und Marion in Erinnerungen schwelgen. Ich war zwar an keiner Anti-AKW-Demo, trug aber als Kind auch Latzhosen, sass als Jugendliche jeden Sonntag mit dem Finger auf der Stopp-Taste am Kassettenrekorder und hörte Hitparade und draussen unterwegs war ich auch - und zwar bis es dunkel wurde.

So hat mir die Mutter-Tochter-Geschichte grossen Spass bereitet, nur am Ende ging es mir etwas zu schnell.


"Zwei wie Zucker und Zimt" ist wirklich ein süsses Leseerlebnis zurück in die Zukunft.
Die Mutter-Tochter-Geschichte zeigt uns äusserst unterhaltsam die Unterschiede von 1980 und heute auf und es stellt sich heraus, dass beide Zeiten ihre Vor- und Nachteile haben. So eignet sich dieses Buch bestens für alle Mütter und Töchter und regt vielleicht sogar zu einem Gespräch an.







Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem   

  1. Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süsse Zukunft
  2. Muffins und Marzipan. Vom grossen Glück auf den zweiten Blick   (Erscheinungstermin: Juli 2016)
Zum Reinschnuppern gibt es zu "Muffins und Marzipan" auch eine Leseprobe.




© Marion Koell
Stefanie Gerstenberger wurde 1965 in Osnabrück geboren und studierte Deutsch und Sport. Nach Stationen in der Hotelbranche und beim Film und Fernsehen begann sie selbst zu schreiben. Ihre Italienromane sind hoch erfolgreich.

Marta Martin, geboren 1999 in Köln, ist eine junge Nachwuchsschauspielerin und wurde durch ihre Rolle in „Die Vampirschwestern“ bekannt. Sie lebt in Köln.

(Bild- und Textquelle: Arena Verlag)





© by Favolas Lesestoff


10 Kommentare:

  1. Liebe Favola,
    das Buch habe ich den Tag erst für meine Kinder und Jugendbuch Abteilung gekauft - auf Empfehlung meiner Chefin hin und ich freue mich, dass dir das Buch so gut gefallen hat. Ich habe es bisher noch nicht gelesen gehabt, aber ich denke, dass ich das mal noch ändern werde. :D Das klingt echt witzig und würde sogar ein wenig zu mir und meiner Ma passen. ^^ auch wenn ich nicht mehr ganz so klein bin.

    Liebst, Lotta

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    1. Liebe Lotta
      Ach, dann kann ich dir wirklich nur empfehlen, "Zwei wie Zucker und Zimt" zu lesen. Ich finde es wirklich ein sehr süsses Kinderbuch und ich könnte mir auch vorstelle, dass es dann auch noch die Mütter lesen. :-)
      Und es ist auch wirklich schnell gelesen ....
      lg Favola

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  2. Huhu liebe Favola,
    was für ein zuckersüßes Buch! :) Bis jetzt habe ich noch gar nichts davon gehört, aber nun werde ich es auf jeden Fall im Auge behalten. Ich selbst lese zwar lieber "dunklere" Bücher, aber meine jüngere Schwester mag sowas ziemlich gerne. :))

    Alles Liebe,
    Jasi ♥

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    1. Huhu Jasi
      Ach, es ist doch auch schön, seiner Schwester ein Buch zu empfehlen :-)
      Hauptsache, "Zwei wie Zucker und Zimt" wird gelesen .... Ich lese auch gerne 'dunklere' Bücher, doch zwischendurch darf es gerne mal etwas Leichtes, Lockeres sein.
      lg Favola

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  3. Jetzt bin ich hier, Favola und nein, ich kannte das Buch bis eben noch nicht.
    Das Cover ist so cute und auch die Geschichte scheint toll zu sein.
    Was die technische Entwicklung betrifft, hatte ich dir ja eben schon etwas geschrieben. Der Inhalt dieses Buches hier, unterstreicht das Ganze irgendwie. ;-)
    Das Buch wird vermerkt. Zwei Bücher in einer Woche bei dir - oh man. Hoffentlich ist die Lesezeit im Buch versteckt.^^
    Liebste Grüße und ein zauberhaftes Wochenende wünsche ich dir. ;-)
    Hibi

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    1. Huhu Hibi
      Jetzt muss ich erst mal all deine Kommentare zusammensuchen. Du warst ja richtig fleissig :-)
      Ja, merk dir das Buch mal. Du liest ja auch gerne mal ein Buch für etwas jüngere.
      Na dann ist es ja gut, dass die Woche bald rum ist ;-)
      lg Favola

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  4. Liebe Favola
    Wie du bin ich eine Coverkäuferin und finde das Bucb wirklich hübsch! Auch die Story kling spannend und witzig. Für mich klingt es wie ein gutes Buch für den Sommer :)

    Viele Grüsse
    Julia

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    1. Hallo Julia
      Ja, das Buch ist bestimmt super für den Sommer. Es ist locker, leicht zu lesen und einfach zuckersüss.
      lg Favola

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  5. Huhu Favola,
    das Cover ist wirklich total süß. Ich glaube da hätte ich auch sofort zugegriffen, hätte ich es im Regal gesehen.
    Bei deinen ersten Worten musste ich schon total grinsen. Die Story hört sich nach einer Menge Spaß an. Ich kann mir direkt vorstellen, wie sich die Protagonistin da gefühlt haben mag.
    Sehr schöne Buchvorstellung!

    Ganz liebe Grüße Tanja :o)

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    1. Vielen Dank, liebe Tanja :-)
      Ja, das Buch hat wirklich grossen Spass gemacht und ich freue mich schon, dass es bald schon mehr von diesem Mutter-Tochter-Gespann zu lesen gibt. (Und das Cover ist wieder so süss ....)
      lg Favola

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