Titel: Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem
Reihe: nein
Autorin: Nina LaCour
Übersetzerin: Brigitte Jakobeit
Originaltitel: The Disenchantments
Verlag: Carlsen (2. Juli 2015)
Genre: Contemporary Young Adult, Coming-Of-Age
ISBN: 978-3551583345
Seiten: 272
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ich bin schon recht früh auf dieses Buch aufmerksam geworden, schon beim Schmökern in den Carlsen Neuerscheinungen ist mir das Cover ins Auge gestochen. Es macht so richtig gute Laune und schreit förmlich danach, im Sommer verschlungen zu werden. So habe ich das Cover in meinem Juli-Ordner abgespeichert und nicht mehr weiter daran gedacht .... bis ich dann auf einen Post von Sandy gestossen bin, in dem sie sich riesig darüber freut, dass "The Disenchantments" endlich übersetzt wird. Tja und da ist "Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem" sofort auf meiner Wunschliste gelandet, denn auf Sandys Buchtipps kann ich mich verlassen ....
Auf nach Europa! Die Schule ist geschafft, jetzt werden Colby und Bev reisen, ein Jahr lang. Das bedeutet Abenteuer, Freiheit – und vielleicht Liebe? Darauf hofft zumindest Colby, der schon ewig in seine beste Freundin verknallt ist. Doch bevor die zwei losfliegen, geht es noch für eine Woche mit Bevs Girlband auf Tour durch Kalifornien, im alten VW-Bus von Colbys Onkel.
Was als cooler Roadtrip beginnt, wird zum Desaster, als Bev die Bombe platzen lässt: Sie will nicht mit nach Paris, sondern stattdessen studieren. Colby ist fassungslos. Wann hat Bev ihre Pläne geändert? Warum wusste er nichts davon? Und was zum Teufel soll er jetzt bloß anfangen – ohne sie?
Einstieg ins Buch:
Bev sagt, auf der Bühne hat sie das Gefühl, dass die Welt für sie die Luft anhält. Sie fühlt sich wie elekrisiert, lauter als tausend heulende Sirenen, mächtiger als Gott.
Auf "Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem" habe ich mich schon lange gefreut, denn es erschien mir als DIE perfekte Sommerlektüre. Das Cover mit den vielen sommerlichen Fotos und den warmen Farben hat mich sofort angesprochen und auch der versprochene Roadtrip und die Geschichte zwischen Colby und Bev lösten hohe Erwartungen in mir aus.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Man lernt Bev, Colby und ihre Zukunftspläne etwas besser kennen: Erst geht es eine Woche mit dem alten VW-Bus des Onkels auf Tour quer durch Kalifornien und danach für ein Jahr nach Europa. Schon seit mehreren Jahren ist diese Reise ihr grosser Traum und gemeinsam haben sie sich ihren Trip durch Paris bis nach Skandinavien ausgemalt. Doch schon sehr früh im Buch lässt Bev die Bombe platzen, dass sie nicht mit nach Europa fliegen, sondern an einer Uni beginnen wird. Für Colby bricht die Welt zusammen, denn was soll er ohne Bev in Europa? Das war doch ihr Traum, an dem sie sich diese lange Zeit lang festgehalten haben .... er ist verwirrt, gekränkt, wütend und weiss nicht, ob er die Tour mit der Girlband wirklich noch durchziehen möchte. Doch dann entscheidet er, dass er die Mädchen nicht im Stich lassen kann und hat so auch Zeit, sich und seine Ziele neu zu definieren.
Das Buch wird aus der ich-Perspektive von Colby erzählt. Er lebt bei seinem Vater und Onkel, die ihrerseits früher mit dem VW-Bus auf Tour waren. Seine Mutter ist Malerin und verwirklicht sich aktuell gerade in Paris, wodurch die Idee entstanden ist, dieses Jahr in Europa zu verbringen. Obwohl er nicht in der Band mitwirkt, braucht es ihn, denn er ist der ruhende Pol.
Mit Bev bin ich nicht ganz warm geworden. Dass sie Colby so vor den Kopf gestossen hat, ist das eine, aber auch sonst empfand ich sie als recht egozentrisch und egoistisch.
Die unterschiedlichen Charaktere, die die vier auf ihrer Tour antreffen haben mir jedoch sehr gut gefallen. Sie sind sehr facettenreich, originell und bringen einen Schuss Würze in die Geschichte. Diese plätschert nämlich meiner Meinung nach vor allem im Mittelteil so vor sich hin und gewinnt erst gegen das Ende wieder an Fahrt.
"Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem" ist eine schöne Coming-Of-Age-Geschichte. Sie spricht eine breite Palette an Gefühlen an. Mit einem gebrochenen Herzen und einem zerplatzten Traum muss Colby sich neu orientieren und zu sich finden. Will er auch ohne Bev nach Europa? Will er ihren gemeinsamen Traum alleine leben?
Am besten gefallen hat mir die Atmosphäre, die Nina LaCour auf ihrem Roadtrip geschaffen hat. Sie erzählt feinfühlig und regt zum Nachdenken an, spielt die Protagonisten gegeneinander aus und lässt sie wieder zu sich finden. Es ist eine ruhige Geschichte und nicht ganz das, was ich erwarte habe .... aber trotzdem gut.
In "Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem" zeigt uns Nina LaCour, wie das Leben so spielt. Sie jongliert mit allen möglichen Gefühlen, lässt Herzen brechen, Fragen aufwerfen, Träume platzen und Geheimnisse lüften - und das alles bei einem Roadtrip in einem alten VW-Bus. Einmal das pure Leben zum Mitnehmen bitte ...
© Kristyn Stroble |
Nina LaCour arbeitete als Buchhändlerin, bevor sie an einer Highschool Englisch zu unterrichten begann. Inzwischen konzentriert sie sich ganz aufs Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie in Oakland, Kalifornien.
Mehr über Nina LaCour unter www.ninalacour.com.
Hört sich interessant an, liebe Favola. Road Trips in Buchform mag ich ja gern, also wandert das Buch erst mal auf meine Wunschliste. :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Huhu Sabine :-)
LöschenSchön, dass es das Buch auf deine Wunschlsite geschafft hat. Mir gefällt halt auch das Cover so gut .... es ist aber ein eher ruhiger Road Trip ....
lg Favola
Das gibt so im großen und ganzen meine Empfindungen wieder. Bev war an sich auch nicht meine Lieblingsfigur, aber dafür mochte ich - wie du auch sagst - andere Weggenossen umso lieber. Allen voran natürlich unser Erzähler Colby.
AntwortenLöschenMir gefiel auch das Ende noch einmal richtig gut, weil Nina LaCour Colby in eine Richtung schubst, die alles möglich macht. :)
Liebe Grüße,
Sandy
Hoi Sandy
LöschenOh ja, das Ende mochte ich wirklich auch sehr gerne :-)
lg Favola