Titel: Sernschnuppenstunden
Reihe: nein
Autorin: Rachel McIntyre
Originaltitel: Me an Mr J
Genre: Jugendbuch
Verlag: Magellan (20. Februar 2015)
ISBN: 978-3734850073
Seiten: 304
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
"Sternschnuppenstunden" sieht optisch wunderschön aus und hat mich sofort angesprochen. Der Inhalt könnte aber nicht ganz so schön werden .... Mobbing ist ein grosses Thema und Ben, der Laras einziger Lichtblick ist .... ist ihr Lehrer .... Das erinnerte mich zwar sofort an "Atemnot", aber umso interessanter finde ich es, wie Rachel McIntyre an diese Thematik herangeht.
Wie wehrt man sich gegen fiese Sprüche und gemeine Angriffe? Aus bitterer Erfahrung weiß Lara: gar nicht. Denn alles, was sie versucht hat, hat ihre Lage nur noch schlimmer gemacht. Deswegen hält sie still, zieht den Kopf ein und fragt sich, ob sie nicht doch schuld ist an der ganzen Misere.
Das ändert sich, als sie Ben trifft. Die Stunden mit ihm sind bald die einzigen Lichtblicke in Laras Leben. Durch seine Augen sieht sie sich in einem neuen Licht: Sie ist klug, witzig und hübsch, und was ihr passiert, ist Mobbing der übelsten Sorte. Gemeinsam suchen sie einen Ausweg aus Laras Situation. Und es könnte ihnen gelingen, wäre da nicht ein Problem: Ben ist Laras Lehrer.
(Bild- und Textquelle: Magellan Verlag)
Einstieg ins Buch:
1. Januar
Preisfrage: Was schenkt man einer Fünfzehnjährigen ohne Sozialleben?
Die Antwort: Natürlich ein Tagebuch!
Obwohl das Buch ja schlicht gestaltet ist, gefällt es mir optisch richtig gut. Vom Inhalt her hat es mich stark an"Atemnot" von Ilsa J. Bick erinnert, doch es liest sich ganz anders. Wir bekommen hier nämlich das Tagebuch der fünfzehnjährigen Lara Tittle in die Hände. Vor zwei Jahren musste ihr Vater Konkurs anmelden und ist seither arbeitslos. Die Familie musste ihr Haus verkaufen und die Mutter geht putzen, damit wenigsten etwas in die Kasse kommt. Lara ist gross, dünn, rothaarig und vor allem sehr intelligent, so dass sie eine private Mädchenschule besucht. Doch mit dem finanziellen Absturz , wird sie zum Mobbingopfer Nummer 1.
Dann kommt jedoch ein junger Vertretungslehrer an die Schule und der erkennt Laras Talent und ergreift vor allem auch Partei für sie ....
Ich hab versucht, mir ein so dickes Fell zuzulegen, dass ein Bison im Nerzmantel neidisch wäre, ich habe es mit Wehren probiert, aber nichts davon funktioniert. Wenn ich auch nur den Hauch einer Reaktion zeige, hat das denselben Effekt wie das Zucken einer verletzten Robbe im Haifischbecken. (Seite 15)
Laras Tagebucheinträge sind natürlich sehr salopp formuliert, emotional aufgeladen, strotzen nur so vor Sarkasmus und sind zum Teil bitterböse - kein Wunder, wenn man bedenkt, was ihr alles widerfährt .... Ich fand die Texte sehr authentisch. Genau so stelle ich mir ein Teenager-Tagebuch vor, doch zum Teil war mir persönlich die Schwärmerei für den Lehrer ein bisschen zu viel des Guten. Auch muss ich zugeben, dass die Liebesgeschichte für mich nicht so ganz glaubwürdig war. Irgendwie hat mir da etwas gefehlt.
Dadurch dass der Text in kurze Abschnitte eingeteilt ist und auch mit Listen oder SMS aufgemischt wird, liest sich "Sternschnuppenstunden" sehr abwechslungsreich und rasch.
Ich habe so oft über das alles nachgedacht. Im Ernst, wenn Gedanken Beine wären, wäre ich ein Trillionenfüssler. (Seite 299)
Nach dem Klappentext könnte man vermuten, dass diese verbotene Liebesgeschichte im Mittelpunkt steht. Klar drehen sich sehr viele Gedanken und Textstellen um Laras Lieblingslehrer, doch Rachel McIntyre hat das Gewicht doch noch etwas mehr auf das Thema Mobbing und die schwierige Familiensituation gelegt. Beides Dinge, die es tagtäglich gibt und unter denen wohl mehr Menschen leiden als wir vermuten. Wenn die Familie an Geldmangel und Arbeitslosigkeit zerbricht und genau diese Punkte auch der Auslöser für Mobbing in der Schule ist, schlägt das Schicksal gleich doppelt zu. Und diese Echtheit macht "Sternschnuppenstunden" zu einem eindrücklichen und wichtigen Buch.
In ihr Debüt "Sternschnuppenstunden" packt Rachel McIntyre einige nicht ganz einfach Themen: Familienprobleme, Mobbing und eine verbotene Liebe. Durch die Tagebuchform ist die Geschichte für einmal ganz anders aufgegliedert - emotional geladen, frisch, realistisch
Eine lesenswerte Geschichte, nicht nur für Jugendliche.
Rachel McIntyre ist in einem Haus voller Bücher aufgewachsen und ihre Leidenschaft für Sprache versucht sie nun als Lehrerin weiterzugeben. Sie weiß, dass Jugendliche gute Geschichten lieben – Geschichten, die ihnen dabei helfen, mit den täglichen Herausforderungen ihres Lebens umzugehen. Rachel McIntyre lebt in Nordengland. Sternschnuppenstunden ist ihr erster Roman.
Wow, was für eine gelungene Rezension!
AntwortenLöschenVielen Dank!
Jetzt wandert es auf meiner WuLi noch ein Stückchen höher *lach*
Liebe Grüße,
Agnes
Hallo Agnes
LöschenVielen Dank für dein Kompliment. Es freut mich, dass "Sternschnuppenstunden" dadurch auf deiner Wunschliste höher geklettert ist.
lg Favola
Eine sehr schöne Rezension liebe Favola. Da hat die Autorin wirklich einige ernste Themen behandelt. Ich mag es immer sehr wenn Geschichte authentisch rüberkommen, das scheint die Autorin geschafft zu haben. Es ist traurig zu wissen, dass man Mobbingopfer wird, weil es der Familie gerade nicht gut geht. Aber auch sowas ist wichtig als Geschichte behandelt zu werden.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Vanessa
Hoi Vanessa
LöschenJa, ich finde es wirklich wichtig, dass solche Themen gerade auch in Jugendbücher behandelt werden, denn da sind sie ja oft an der Tagesordnung. Und meiner Meinung nach, hat die Autorin das in "Sternschnuppenstunden" sehr altersgerecht rübergebracht.
lg Favola
Hallöchen,
AntwortenLöscheneine ehr sehr schöne Rezension! Das Buch steht auch auf meiner Wunschliste und ich bin sehr froh, dass es dir so gut gefallen hat und die Autorin das Thema Mobbing gut rübergebracht hat.
Ganz liebe Grüße
Sara