Titel: Sieben Tage ohne
Autorin: Monika Peetz
Genre: Gegenwartsliteratur
Themen: Freundschaft, Fasten, Familie
Verlag: Kiepenheuer & Witsch; Auflage: 3 (14. Mai 2012)
ISBN: 978-3462044102
Seiten: 336
Meine Bibliothekskolleginnen haben mir vom ersten Roman von Monika Peetz, von "Die Dienstagsfrauen" vorgeschwärmt und so musste ich mich einfach an ihrem neuen Werk versuchen.
Die Dienstagsfrauen gehen fasten. Fünf ungleiche Freundinnen, ein gemeinsames Ziel: Entschleunigen, entschlacken, abspecken, so lautet das Gebot der Stunde. Zu ihrem jährlichen Ausflug checken die Dienstagsfrauen im einsam gelegenen Burghotel Achenkirch zum Heilfasten ein. Sieben Tage ohne Ablenkung. Kein Telefon, kein Internet, keine Männer, keine familiären Anforderungen und beruflichen Verpflichtungen. Leider auch sieben Tage ohne Essen. Theoretisch jedenfalls. Quälender Heißhunger, starre Regeln und nachreisende Probleme führen zu immer neuen Heimlichkeiten und gefährden jeden Therapieerfolg. Statt Entspannung gibt es Missverständnisse, Streit und schlaflose Nächte. Die schwerste Prüfung jedoch steht Eva bevor. Hinter den dicken Burgmauern begibt sie sich auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater. Sie entdeckt, dass man manche Familiengeheimnisse besser ruhen ließe...
Einstieg ins Buch:
Es war einer dieser Tage.
Schon ihr Leben lang plagt sich Eva mit der Frage, wer ihr Vater ist. Als ihre Mutter Regina dann ins Spital muss, nutzt sie die Gelegenheit, nimmt den Speicher unter die Lupe und wird fündig: Fotos ihrer Mutter in Jugendjahren als diese eine Lehre als Hauswirtschafterin in der Burg Achenkirch machte. Sollte sie da ihren Vater finden?
Aus diesem Grund schlägt die sonst eher zurückhaltende Eva den anderen vier Dienstagsfrauen vor, ihren Jahresausflug ins Altmühltal zu unternehmen: Heilfasten auf Burg Achenkirch, das sei doch etwas für alle.
Und so kommt es, dass einige Zeit später die fünf Dienstagsfrauen ihre "Henkersmalzeit" einnehmen und in der Abgeschiedenheit entschleunigen, entschlacken und abnehmen wollen. Doch ohne die gewohnte Ablenkung von aussen, wird jede der fünf Frauen mit ihren persönlichen Problemen konfrontiert. Ohne Job, Familie, Handy hat jede Zeit zum Nachdenken und Grübeln.
Wann war man erwachsen? Wenn man die Verletzungen der Kinderzeit hinter sich gelassen hatte? Wenn man ein eigenes Girokonto eröffnete? Wenn die Eltern verstorben waren? Wenn man ein Kind bekam? Oder war Erwachsensein gar etwas, was heutzutage ausstarb? Weil man sich leisten konnte, kindisch bis ins hohe Alter zu sein. Finanziell und gesellschaftlich.
Obwohl ich Monika Peetz`s Erstlingswerk "Die Dienstagsfrauen" nicht gelesen habe, kam ich gut in das Buch hinein und hatte keine Probleme mich zurechtzufinden.
Die Geschichte wird zwar mehrheitlich aus der Sicht von Eva erzählt, doch wechselt der Leser auch in die Perspektive der anderen vier Frauen. So lernte ich nach und nach die fünf unterschiedlichen Freundinnen kennen. Nicht alle waren dabei gleich detailliert beschrieben, vor allem Estelle kam von mir aus gesehen etwas zu kurz.
Auf Burg Achenkirch treffen die Dienstagsfrauen auf etliche Nebencharakteren, die vor allem Witz in die Geschichte brachten. Von mir aus gesehen, ist das der grosse Pluspunkt, der dieses Buch auszeichnet: Monika Peetz`s Humor. Immer wieder hat sie mich mit flotten Sprüchen zum Schmunzeln gebracht.
Gut unterhalten konnte ich so mitverfolgen, wie sich die Schlinge um die Hälse der Dienstagsfrauen immer enger zogen. Erst als sie merkten, dass sie nicht alleine sind, dass sie doch ihre Freundinnen hatten, konnten sie sich daran machen, ihre eigenen Probleme zu entwirren und sich dann gemeinsam auf die Suche nach Eva`s Vater machen.
Vielleicht war es nicht entscheidend, immer über alles informiert zu werden, was in den Leben ihrer Freundinnen vor sich ging. Es war wichtig, da zu sein, wenn man gebraucht wurde.
Der Schreibstil von Monika Peetz ist flüssig, locker und witzig, so dass "Sieben Tage ohne" für mich die perfekte Sommerlektüre war. Durch den Perspektivenwechsel wird die eigentlich eher langweilige "Haupthandlung", das Fasten, aufgemischt und die Suche nach Eva`s Vater bringt zusätzlich sogar einzelne Krimialelemente ins Spiel. So vermag die Autorin die Spannung meist aufrecht zu halten, nur im mittleren Teil gab es für mich die eine oder andere Länge, als die Dienstagsfrauen etwas auf der Stelle traten und nicht vorwärts kamen.
Ob wirklich alle Geheimnisse der Dienstagsfrauen offengelegt werden, verrate ich an dieser Stelle nicht. Für die anderen gibt es im Buch sogar noch ein Rezept:
"Geheimnisse sind wie Kartoffeln", erklärte Regine.
"Wenn man sie lange genug köcheln lässt, lösen sie sich von selbst auf."
"Sieben Tage ohne" ist für mich ein locker, flockiges Frauenbuch für zwischendurch, das sehr unterhaltsam und amüsant ist. Monika Peetz konnte mich mit ihren Dienstagsfrauen überzeugen und ich werde bestimmt auch noch den ersten Band lesen.
© Bettina Fürst-Fastré |
Monika Peetz’ Debütroman »Die Dienstagsfrauen« verkaufte sich innerhalb eines halben Jahres über 700.000 Mal, steht seit Monaten unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste und wurde erfolgreich verfilmt mit Ulrike Kriener, Nina Hoger, Inka Friedrich und Saskia Vester. Übersetzungsrechte an »Die Dienstagsfrauen« wurden in 13 Länder verkauft.
Monika Peetz liest aus "Sieben Tage ohne":
- Die Dienstagsfrauen
- Sieben Tage ohne
Ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar geht an:
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